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Empfehlungen Julie Dauvillier

Posté le: juin 7, 2019 | Auteur: Dr Julie Dauvillier | Catégories: Vorbereitung auf Anstrengungen

« You can lead a horse to water but you can't make it drink. » *

Empfehlungen Julie Dauvillier

Thermoregulierung: Besonderheiten beim Pferd

Die körperliche Anstrengung beim Pferd produziert Wärme, die ausgestoßen werden muss, um einen Anstieg der Körpertemperatur über den Wert, der mit der Weiterführung der körperlichen Anstrengung erforderlich ist, zu verhindern. Das wirksamste Mittel zur Ableitung dieser Hitze ist das Schwitzen und das Verdunsten von Schweiß. Pferde besitzen ein sehr entwickeltes Schweißabsonderungssystem und die Besonderheit, hypertonischen Schweiß produzieren zu können, der konzentrierter an Elektrolyten ist, als das eigene Blut. Bei intensiver Anstrengung, insbesondere bei starker Hitze, verliert das Pferd no sowohl große Mengen Wasser (bis zu 12 L pro Stunde) und proportional dazu noch größere Mengen Elektrolyte. Dieser Verlust muss unbedingt durch Wasserund Elektrolytzufuhr kompensiert werden; einerseits, um weiter bei lang andauernder Arbeit Leistung zu erbringen (Ausdauer) und andererseits, um an der Arbeit der folgenden Tage teilnehmen zu können und leistungsfähig zu sein.

Hydratation und Leistung

Der Hydratationszustand und Elektrolythaushalt spielen eine wichtige Rolle in der Leistungserbringung.

Eine gute Hydratation ermöglicht dem Pferd eine korrekte Wasserversorgung für:

    1.  die lebenswichtigen Organe (Gehirn)
    2.  die Muskeln, Hauptakteure bei der Leistungserbringung
    3.  die Haut, um die Absonderung der Hitze durch Schwitzen zu ermöglichen.

Die Elektrolyte hingegen spielen bei unzähligen Lebensfunktionen eine wichtige Rolle, wie beispielsweise Übertragung von Nervenimpulsen, Herzkontraktion oder Muskelkontraktion.

Es ist daher für die Suche nach Leistung grundlegend, vor jedem Einsatz der Sportpferde für einen korrekten Hydratationszustand und Elektrolythaushalt zu sorgen.

Welche Pferde sind betroffen?

Die Distanzreiter sind auf dieses Problem sensibilisiert und stellen Maßnahmen bereit, um die Rehydrierung und Elektrolytzufuhr ihres Pferdes während und nach einer Arbeitseinheit zu gewährleisten. Vielseitigkeitsund Springreiter sind weniger sensibilisiert in Bezug auf diese Problematik. Die Frage der Rehydrierung stellt sich jedoch systematisch auch bei Vielseitigkeits-Wettkampfpferden, insbesondere bei denen, die an Turnieren teilnehmen, während welcher das Springreiten am Tag nach dem Cross-Reiten (Geländereiten) stattfindet. Für Springpferde ist die Erholung bei den Wettkämpfen höchst wichtig, da diese sich über mehrere Tage erstrecken, insbesondere wenn sie in einem heißen Klima stattfinden (Doha, Mexiko usw.), wo die Tiere stark schwitzen und die europäischen Pferde solche klimatischen Umstände nicht gewohnt sind. Dazu kommen auch die langen Transporte, welche ebenfalls Dehydrierung verursachen können, und die vor Beginn der Wettkämpfe korrigiert werden muss.

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Was tun?

Um den Pferden bei Wettkämpfen eine gute Hydrierung zu gewährleisten, sind zwei Punkte wichtig:

    1. Im Alltag ist ein qualitativ hochstehendes Futtermittel zu wählen, das für Spitzen-Sportpferde geeignet ist und die passende Menge an Mineralien enthält. Bei Bedarf ist bei intensivem Training oder bei starker Hitze, die ein starkes Schwitzen beim Training verursacht, der Ration ein Elektrolyt- Nahrungsergänzungsmittel hinzuzufügen.
    2. Für besondere Situationen (lange Transporte, mehrere Tage andauernde Wettkämpfe, Aufenthalt in heißen Klimazonen, Erholungszeit nach Geländeritten usw.) sind Rehydrierungs- / Elektrolyt-Nahrungsergänzungsmaßnahmen vorzusehen. Idealerweise sollten diese schon zu Hause getestet werden, um sicher zu sein, dass das Pferd die Maßnahmen akzeptiert.

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Rehydrierung und Zufuhr an Elektrolyten: was die Forschung dazu sagt

Verschiedene Studien zeigen, dass die Verabreichung einer isotonischen Lösung (mit Elektrolyten) nach einer Episode von Dehydrierung eine schnellere Erholung des Blutvolumens ermöglicht als die Verabreichung von reinem Wasser. Es ist im Gegenzug sogar gefährlich, ein Pferd, das viel Elektrolyte (insbesondere Natrium) verloren hat, nur reines Wasser trinken zu lassen, denn es besteht die Gefahr, ein Hirnödem zu entwickeln, das zum Koma führen kann. Beim Menschen werden im Übrigen die Ionen vom Darm besser absorbiert, wenn sie von Glukose (Zucker) begleitet sind.

« You can lead a horse to water but you can't make it drink. » *

Dieses englische Sprichwort fasst die Grenzen der Rehydrierung beim Pferd gut zusammen. Übrigens führt ein bei vielen Tierarten verbreiteter Reflex zur Unterdrückung des Durstgefühls, wenn eine kalte und hypotonische Flüssigkeit (wie reines Wasser) nach einer körperlichen Anstrengung durch den Mund fließt. Dies war vermutlich ein Anpassungsmechanismus, der die Tiere davor hinderte, Wasser zu trinken, wenn sie vor einem Jäger fliehen mussten. Dieser Reflex kann mehrere Stunden nach einer Anstrengung andauern und ist eine schwere Beeinträchtigung bei der Behandlung der Dehydrierung.

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Welche Lösungen gibt es?

Sein Pferd zum Trinken zu stimulieren:

    • Das Pferd daran gewöhnen, nach der Anstrengung im Training zu trinken.
    • Das eigene Wasser mitbringen, sofern möglich, denn die Pferde reagieren sehr sensibel auf den Wassergeschmack.
    • Die Hinzufügung von Apfelsaft im Wasser kann das Trinken stimulieren und gewisse achgeschmäcke überdecken.
    • Sofort nach der Anstrengung lauwarmes Wasser anbieten.

Um den Elektrolytverlust zu korrigieren:

  • Konzentrierte Elektrolytpasten, die zwar einfach zu verabreichen sind, wirken aber aufgrund ihrer hohen Konzentration aggressiv auf die Magenschleimhaut.
  • Das Auflösen einer speziellen Elektrolytlösung im Trinkwasser ermöglicht die Stimulation des Trinkens und führt gleichzeitig die erforderlichen Mineralien zu. Es wird empfohlen, das Produkt zu Hause vor dem Tag X auszuprobieren.
  • Die Verabreichung eines schmackhaften Zusatzstoffes, der Elektrolyte sowie Zucker enthält und das Trinken stimuliert.


* „ Man kann ein Pferd zum Wasser führen, aber man kann es nicht zum Trinken bringen.“

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