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Posté le: juin 10, 2019 | Auteur: Dr Thierry Grisard | Catégories: Verdauung

« Um die Wirkung der Behandlung zu verbessern und Rückfällen entgegenzuwirken, ist es wichtig, ein passendes Ernährungs- und Trainingprogramm umzusetzen. »

Empfehlungen Thierry Grisard

Die Magengeschwüre

Ich gehöre zur Generation von Tierärzten, die von den unglaublichen Fortschritten der Technik profitieren, welche einerseits die Diagnose sowie andererseits die langfristige Nachverfolgung der Erkrankungen des Pferdemagens verbessern.

Die modernen Endoskope ermöglichen es uns, eine sichere Diagnose zu erhalten, die Läsionen einzustufen sowie ihre Entwicklung, die Wirksamkeit der Behandlung sowie die umgesetzten präventiven Maßnahmen zu verfolgen. Die klinischen Anzeichen können sehr unterschiedlich oder sogar gar nicht vorhanden sein, was es manchmal schwierig macht, das Vorliegen eines ulzerativen Syndroms festzustellen. Gute Kenntnisse über den Patienten und seine Umgebung ermöglichen es, frühzeitig geringe Veränderungen festzustellen wie zum Beispiel geringen Gewichtsverlust, oder Veränderungen im Verhalten oder der Fellqualität. Im Falle von Leistungsverschlechterungen, die aufgrund anderer Erkrankungen auftreten, insbesondere des Bewegungsapparates oder der Atemwege, ist das Vorliegen von Geschwüren in Betracht zu ziehen.

Wenn die Diagnose gestellt ist, beinhaltet die Behandlung einerseits die medizinische Behandlung, die zwar leicht umzusetzen, aber kostspielig ist, und besonders die Anpassung der Umgebung sowie die Ernährungsgewohnheiten.

Sofern möglich, ist der Zugang zu Futtermitteln auf der Weide die ideale Lösung. Pferde sind «Dauerfresser», das bedeutet, dass sich der Magen etwa alle zwanzig Minuten leert; sie benötigen daher ständigen Zugang zu schmackhaften und nicht zu groben Futtermitteln. Die Vergabe von autoklaviertem oder angefeuchtetem Heu in einem Netz oder einer beliebigen anderen Maßnahme zur
Verlangsamung der Nahrungsaufnahme, ist meiner Ansicht nach eine gute Alternative zum Gras, wenn ein Weiden auf der Koppel nicht möglich ist.

Dennoch empfehle ich, die Zufügung von konzentrierten Nahrungsmitteln bei Pferden mit Neigung zu Geschwüren weitmöglichst über den Tag zu verteilen. Wir haben ausgezeichnete Ergebnisse erzielt mit der Einrichtung von automatischen Rationenverteilern bei «kolikgefährdeten» Pferden, an welchen wir Magengeschwüre nachgewiesen haben.

Auf alle Fälle muss das Raufutter mindestens zwanzig Minuten vor der Futterration gegeben werden,
um die Säuresekretionen des Magens dank des Speichels aufzunehmen und die Fermentation der
in den Konzentraten enthaltenen Kohlenhydrate einzuschränken.

Die Verwendung eines speziell zusammengestellten Nahrungsmittels für Pferde mit sensibler Verdauung wird natürlich empfohlen, aber es ist ebenso wichtig, die Futterration nicht gerade vor oder nach der Arbeit zu verabreichen. Schließlich ist auch der Zugang zu Wasser von guter Qualität und Temperatur grundlegend, denn dies ermöglicht das Verdünnen der Säuresekretionen des Magens, aber auch die Stimulation der Magenentleerung und Beweglichkeit des Verdauungstrakts.

Limitierende Faktoren der Diagnose hängen nur zusammen mit:

    • der vorherigen strengen Diät, unerlässlich für die Gastroskopie-Untersuchung
    • der Sedation, gewöhnlich erforderlich, um die Diagnose unter sicheren und angenehmen Bedingungen durchzuführen.

Was die medizinische Behandlung betrifft, ist die Einschränkung meist finanzieller Art, denn die Medikamente sind teuer und die Behandlungsdauer kann lange dauern, je nach Schweregrad der Läsionen.


Um die Wirkung der Behandlung zu verbessern und Rückfällen entgegenzuwirken, ist es wichtig, ein passendes Ernährungs- und Trainingsprogramm umzusetzen. Manchmal ist es notwendig, eine Ruhepause einzulegen, damit die Läsionen vernarben können. Wenn das Pferd wieder gesund ist, müssen alle Risikofaktoren berücksichtigt und ihr Auftreten bestmöglichst eingeschränkt werden.

Die Beobachtung des Pferdes und die Aufmerksamkeit über selbst kleinste Veränderungen sind die besten Vorteile in der frühzeitigen Aufdeckung und Prävention dieses Syndroms, das weiterhin zu häufig bei arbeitenden Pferden auftritt, unabhängig von ihrer Aktivität.



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