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Posté le: juin 4, 2019 | Auteur: Dr Philippe Benoit | Catégories: Krankheiten

„ Man muss aufmerksam sein, einen regelmäßigen Follow up der CK- und AST-Werte vornehmen und auf eine genaue Einhaltung der Ernährung und gute Hydrierung achten... “

Empfehlungen Philippe Benoit

MYOSITIS: PRÄVENTION UND ERNÄHRUNGSTECHNISCHE ASPEKTE

Die Myositis ist eine Erkrankung der Muskeln und äußert sich durch plötzliche Muskelsteifheit, die sogar zu Unbeweglichkeit führen kann. Am Häufigsten tritt die Steifigkeit nach dem Arbeitseinsatz ein, während sich das Pferd abkühlt. Im Winter oder bei kaltem Wetter sind Pferde eher gefährdet, diese Erkrankung zu haben.

Pferde mit geringem Training, mit Übergewicht oder in übermäßigem Arbeitseinsatz im Vergleich zu ihrem aktuellen Fitnesszustand sind ebenfalls gefährdet.

das betroffene Pferd plötzlich eine ausgeprägte Steifigkeit und Anzeichen von Unwohlsein, ähnlich den Anzeichen von Koliken oder Unterleibsschmerzen. Bei Sportpferden gibt das Ertasten meist den Nachweis einer Verhärtung und von Spasmen der Rücken- und Kruppenmuskeln (Krupp). In den meisten Fällen zittert das Pferd, reduziert seine Gänge und wenn es uriniert, kann der Strahl unregelmäßig sein und die Färbung sehr dunkel. Man spricht von Myoglobinurie, weil das Muskelpigment (Myoglobin) im Urin auftritt.

Die hauptsächlichen Ursachen

Die festgestellten Hauptursachen bei den Athleten umfassen:

    • Ernährungstechnische Unausgewogenheit mit einem Überschuss an Stärke (komplexer Zucker, der in Getreide enthalten ist), wenn die Pferde nur eine mittlere Aktivität haben. Man kann auch prädisponierende Überschüsse feststellen (auch Proteine betreffend).
    • Missverhältnisse zwischen körperlicher Kondition des Pferdes und der Intensität der geforderten Leistung oder ein schlechtes Aufwärmen.

Diesbezüglich wird oft von der «Montagskrankheit» gesprochen, denn die am Wochenende intensiv arbeitenden Pferde sind plötzlich im Ruhezustand und zeigen diese Anzeichen am Montag.

Physiologische Erklärung

Beim Prozess der Muskelkontraktur gibt es eine Anhäufung von Milchsäure (ähnlich wie die Freisetzung von Gas bei der Muskelaktivität), welche durch «Stagnieren» in den Muskelzellen die Tendenz hat, eine bestimmte Anzahl zu zerstören, was sich in der Freisetzung dieses internen Pigments, dem Myoglobin, ausdrückt.

Pferde mit Myositis erleben eine Phase der Dehydrierung und erfordern eine «Entgiftung». Man versucht, die überschüssige Milchsäure zu drainieren und die Muskeln und Nieren zu «spülen».

Jenseits der wissenschaftlichen Begriffe erfordert dies eine schnellstmögliche Infusion, um wieder einen normalen Hydrierungs- und Elektrolytenzustand zu erreichen. Man überwacht hauptsächlich zwei Blutwerte, welche die muskuläre und hepatische Funktion angeben:

    • Die Aspartat-Aminotransferase oder ASAT oder AST
    • Die Creatin-Kinase oder CK

Diese Werte sind nach einer Myositis auf signifikante Weise erhöht. Die CK muss je nach Labor zwischen 150- 250 UI betragen. Sie kann bei einer Myositis mehrere tausend UI erreichen.

Die Erhöhung erfolgt sehr rasch (innerhalb weniger Stunden) und geht bei angemessener Behandlung innerhalb einiger Tage wieder auf den Normalwert zurück. AST braucht länger, um anzusteigen, und kann in schweren oder komplizierten Fällen von Lebererkrankungen während mehrerer Wochen erhöht bleiben. Dieser Wert ist maßgebend für die Wiederaufnahme der intensiven Arbeitsperiode.

Und in der Praxis, was kann man tun?

Wegen all dieser Gründe muss man bei Pferden, die gefährdet sind oder bereits Anzeichen von Myositis anzeigten, besonders aufmerksam sein:

    • Ein regelmäßiger Follow up der CK- und ASTWerte, insbesondere nach den ersten intensiveren Anstrengungen.
    • Ein drastischer ernährungstechnischer Follow up, der die übermäßigen Kohlenhydrate und Proteine eingrenzt.
    • Eine gute Hydrierung und Zugriff auf Elektrolyte im Trinkwasser.


In der Praxis schlage ich für Pferde, die Muskelsteifigkeit und ein Risiko von Myositis haben, Folgendes vor:

    • Ein monatlicher Blutcheck der CPK- und ASTWerte (wenig kostspielig) und ein systematischer Check nach den Haupttrainingszeiten oder ersten Wettkämpfen.

    • Eine gut abgemessene Ernährung mit einer präzisen Berechnung des Energiebedarfs je nach Arbeitseinsatz und Gewicht des Pferdes, um Übergewicht einzuschränken.
1. Was die Futtermittel betrifft, ist die Verwendung von gutem Weideheu, das nicht zu reich an Proteinen ist, zu bevorzugen, und das Heu von Luzernen einzuschränken (versuchen, einen Protein-Wert unter 12% zu erreichen).
2. Für das Kraftfutter ist ein Nahrungsmittel, das mit Fetten angereichert ist (bis zu 6% für Sportdisziplinen von kurzer Anstrengungsdauer (CSO, Dressur) und bis zu 9% für die CCE, Distanzpferde, Trabrennen) zu bevorzugen, um eine unterschiedliche Energiequelle beizufügen. Fette sind bei gleichem Gewicht doppelt so energiehaltig wie Zucker (Stärke) und verursachen weniger «Toxine».
3. Ihre Zufuhr kann über geeignete Nahrungsmittel erfolgen oder durch Hinzufügung von 100 ml Pflanzenöl (Sonnenblumen-, Raps- oder Mischöl) zur Grundration morgens und abends.
4. Eine Proteinzufuhr, die gut verdaulich ist, eine gute Lysin-Versorgung (Aminosäure erforderlich) und ein allgemeiner Wert der Ration, der nicht 11- 12% überschreitet.
5. Überprüfen, dass das Pferd normal trinkt, insbesondere bei Hitze oder Kälte, und nicht zögern, Elektrolyt-Lösungen für die Pferde (siehe den bemerkenswerten Artikel von Dr. Julie DAUVILLER).)
6. Auf eine Ergänzung mit Vitamin E, Carnitin und Liponsäure achten.
    • Ein langsam ansteigendes aber stetiges Training soweit sich erst die CKParameter, dann die AST-Werte normalisiert haben. Bis zur Arbeitswiederaufnahme kann es in schwereren Fällen einige Wochen dauern und häufig auch mehrere Monate bis wieder ein Hochleistungsniveau für Wettkämpfe erreicht ist. Ein wichtiger Tipp ist es, das Pferd aktiv zu behalten, um seinen Allgemeinzustand und seine Bewegungsfreude zu spüren. Gutes Striegeln und Rückenmassagen ermöglichen die Aktivierung der oberflächlichen Zirkulation der Rumpfhautmuskeln. Wenn die Arbeitswiederaufnahme beginnt, sind Erholungsphasen und schrittweise Arbeitsbeendigungen einzuplanen. Im Falle von Zweifeln oder Rückfällen ist nicht zu vergessen, dass die Wissenschaft große Fortschritte gemacht hat, so dass man Belastungstests machen oder das Vorliegen anderer Erkrankungen, die mit Myositis einhergehen können, wie Geschwüre des Verdauungstrakts oder selbst unauffällige Atembeschwerden, überprüfen kann.

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